USD steigt weiter, JPY kehrt um; EU-VPI, US-BIP

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Der Markt heute

Hinweis: Die obige Tabelle wurde vor der Veröffentlichung mit den neuesten Konsensprognosen aktualisiert. Die Texte und Diagramme wurden jedoch im Voraus erstellt. Daher kann es zu Abweichungen zwischen den Prognosen in der obigen Tabelle und in den Texten und Diagrammen kommen.

Wir haben den Verbraucherpreisindex (VPI) für Nordrhein-Westfalen schon früh am Tag erhalten, und die VPIs für die anderen Bundesländer sind auch schon eingetrudelt. Wir werden nun den gesamtdeutschen VPI erhalten. Der Markt erwartet eine unveränderte Jahresveränderungsrate des Gesamtindex. Ist damit der Höhepunkt der deutschen – und möglicherweise der EU-weiten – Inflation erreicht?

Auch die auf das Jahr hochgerechnete dreimonatige Veränderungsrate wird sich voraussichtlich verlangsamen. Dies könnte der Beginn eines Abschwungs der Inflation sein. Dennoch glaube ich nicht, dass dies die Europäische Zentralbank (EZB) von einer Straffung abhalten würde – die Inflation liegt so weit über ihrem 2 %-Ziel, dass eine Pause auf diesem Niveau wirklich irrelevant ist.

Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA waren einmal der angesagte neue Indikator, jetzt sind sie wieder ein Nichts. Ihre 15 Minuten Ruhm sind vorbei. In der einen Woche steigen sie ein wenig, in der nächsten Woche sinken sie ein wenig. Nur in dieser Woche wird ein leichter Rückgang erwartet, nachdem sie in der letzten Woche ebenfalls leicht gesunken waren. Aber die Zahlen sind mikrig: letzte Woche minus 2.000, diese Woche voraussichtlich minus 4.000. Nicht wirklich signifikant.

Über Nacht ist am Freitag in Japan ein Feiertag – der Showa-Tag, der Geburtstag des Showa-Kaisers, auch bekannt als Kaiser Hirohito (1901-1989). Warum feiert man den Geburtstag des Großvaters des jetzigen Kaisers und den des jetzigen Kaisers, aber nicht den des Vaters des jetzigen Kaisers?

Theoretisch besteht der offizielle Zweck des Showa-Tages darin, an die Invasion Japans in China und Südostasien zu erinnern, die unsägliches Leid und den Tod von Millionen Menschen verursacht hat, und „die Öffentlichkeit zum Nachdenken über die turbulenten 63 Jahre der Herrschaft Hirohitos anzuregen“. Einige sind jedoch der Meinung, dass das Gedenken an Hirohito keine gute Idee ist, weil Japans Nachbarn nicht unbedingt die Vorliebe der Japaner für den verstorbenen Ichthyologen teilen.

Tatsache ist jedoch, dass sich fast niemand in Japan dafür interessiert, was der Feiertag bedeutet. Es ist eher nicht so: „Oh, es ist Showa-Tag, also müssen wir jetzt X, Y und Z machen und jeder isst spezielles Showa-Sushi.“ Oft wissen die Leute nicht einmal, welchen Feiertag sie an einem bestimmten Tag feiern; sie wissen nur, dass sie nicht zur Arbeit oder zur Schule gehen müssen. Es war praktisch, Hirohitos Geburtstag auch nach seinem Tod weiter zu feiern, denn er kommt genau zum richtigen Zeitpunkt, um die Goldene Woche zu beginnen, die Woche voller Feiertage, in der alle im Land endlich Urlaub machen können. Heute ist der Showa-Tag, nächsten Dienstag ist der Gedenktag für die Verfassung, Mittwoch ist der Tag der Grünen und Donnerstag ist der Tag der Kinder.  Viele Unternehmen schließen einfach für eine Woche und geben allen frei, was für viele Japaner vielleicht die einzige Gelegenheit ist, eine Woche Urlaub zu machen.

Ja, das ist wahr. Eine Mitarbeiterin von mir wurde für sechs Monate in unser europäisches Büro entsandt. Ihr Ehemann, der in einer anderen Firma arbeitete, wollte sie natürlich besuchen und wählte eine Zeit im November, in der sie nicht beschäftigt war. Ihm wurde jedoch die Erlaubnis verweigert, zu diesem Zeitpunkt Urlaub zu nehmen, weil, wie sein Chef sagte, „zu dieser Zeit nicht viele Leute Urlaub machen.“ Man hätte meinen können, dass dies ein guter Grund sei, ihm die Reise zu erlauben, aber der „gesunde Menschenverstand“ ist in Japan anders als anderswo.

Aus Australien liegen zwei Indikatoren der zweiten Ebene vor, der Erzeugerpreisindex (PPI) und die Kredite an den privaten Sektor.

Die Erzeugerpreise werden zwei Tage nach dem weitaus wichtigeren Verbraucherpreisindex veröffentlicht. Für den PPI gibt es keine Prognosen.

Australien ist eines der wenigen Länder, die ich in letzter Zeit gesehen habe, in denen der PPI mehr oder weniger mit dem VPI übereinstimmt. In den USA lag der VPI im März bei +8,4 % gegenüber dem Vorjahr und der PPI bei +10,6 %. In Europa ist die Situation noch extremer: Der VPI lag im März bei +7,5 % im Jahresvergleich, während der PPI im Februar um erstaunliche 31,4 % im Jahresvergleich gestiegen ist. Daher würde es mich nicht überraschen, wenn der australische PPI in diesem Quartal deutlich ansteigen würde. Dies könnte dazu beitragen, die Reserve Bank of Australia davon zu überzeugen, dass die Inflation „nachhaltig“ innerhalb ihres Zielbereichs von 2 % bis 3 % liegt, sodass sie mit Zinserhöhungen beginnen kann. Die Zahl könnte daher positiv für den AUD sein.

Das Kreditwachstum des australischen Privatsektors dürfte indessen gegenüber dem Vormonat mehr oder weniger unverändert bleiben und wird sich daher wahrscheinlich nicht so stark auf den Markt auswirken, es sei denn, es weicht erheblich von den Konsenswerten ab.

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