Obwohl zahlreiche Quellen berichten, dass Nordkorea zu einer “Denuklearisierung” der Koreanischen Halbinsel bereit sei, scheint das Gipfeltreffen zwischen Kim Jong-un und Donald Trump zwischen Mai und Juni 2018 alles andere als in trockenen Tüchern. Eine Bestandsaufnahme:
Leere Versprechungen?
Nordkoreas Verletzungen sämtlicher Verträge, die es bislang unterzeichnet hatte, tragen nicht gerade zu seiner Glaubwürdigkeit bei. Obwohl Kim Jong-un mehrfach deutlich machte, dass er sich eine “vollständige Denuklearisierung” Koreas wünsche, ist sich der Rest der Welt nicht sicher, wie ernst seine Intentionen wirklich genommen werden sollten.
Ein atomar bewaffnetes Nordkorea stellt eine existentielle Bedrohung für seine asiatischen Nachbarn und eine wachsende Gefahr für die USA dar! Mangels außenpolitischer Handlungsmöglichkeiten, setzten die Weltmächte bislang wirtschaftliche und finanzielle Sanktionen ein, um Kims Regime zu isolieren und Cyberattacken, Geldwäschereivorwürfe und Verletzungen der Menschenrechte zu bestrafen.
Waffentests
Seit der Machtübernahme von seinem verstorbenen Vater im Jahr 2011 führt Kim Jong-un Atomtests aus. Selbst unter Analysten herrscht Unsicherheit darüber, welchen Zweck Nordkorea mit diesen Tests verfolgt. Die Stimmung ist angespannt und droht jeden Moment zu eskalieren. Daher wirken sich sämtliche Änderungen an der Situation Nordkoreas unmittelbar und drastisch auf die Finanzmärkte aus.
Sichere Häfen
Besonders der Yen reagierte auf Atomtests seitens Nordkorea bislang gemischt: Einerseits wird er als “sicherer Hafen” von Investoren sehr geschätzt. Andererseits sehen Anleger auch die Folgen, die ein Raketenangriff Nordkoreas auf Japan haben könnte. Tendenziell steigt der Yen, sobald Nordkorea provokativ auftritt, da dies Unsicherheit an den Weltfinanzmärkten schürt. Ein tatsächlicher Krieg zwischen Nordkorea und Japan könnte den JPY, durch die katastrophalen Auswirkungen auf die japanische Wirtschaft, hingegen stark belasten.
Auch Gold und der Schweizer Franken gelten als sichere Assets. Sie profitieren von globaler Unsicherheit und verlieren an Wert, sobald sich die Weltlage beruhigt und die Risikobereitschaft der Investoren wieder steigt. Wie die Vergangenheit gezeigt hat, kommen geopolitische Spannungen tendenziell weniger risikoreichen Assets zu Gute. In diesem Sinn könnte sich eine Denuklearisierung Nordkoreas negativ auf die “sicheren Häfen” sämtlicher Anlageklassen auswirken.
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Aktienmärkte und Indizes
Ist die Weltlage gespannt, sinken besonders Equities und Indizes im Wert. Nordkoreas Atomtests treiben die Aktienkurse daher tendenziell in den Keller. Doch steigen die Kurse auch rasch wieder an, sobald Konflikte aus der Welt geschafft sind. Betrachten wir einige Reaktionen der Märkte auf “Krisen” der vergangenen Jahre, stellen wir fest, dass die Kurse nach Sell-Offs stets zu ihrem vorherigen Preisniveau zurückgekehrt sind. Ein Beispiel: Bei jeder größeren Krise knickte der S&P 500 noch am selben Tag ein, erholte sich aber nahezu sofort wieder.
Sollte tatsächlich Krieg ausbrechen, deuten historischen Daten darauf hin, dass der amerikanische Aktienmarkt sehr wahrscheinlich einem längeren Bärenmarkt entgegensehen würde. Unternehmen, die wiederum mit dem Handel mit Rüstgütern ihr Geld verdienen, könnten, aufgrund der steigenden Nachfrage, von der Situation stark profitieren.
*Quelle: CNBC, Investopedia, FXStreet