Wie hängen Zinsanhebungen der FED und der Dollarkurs zusammen?

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Jeder Trader weiß, dass sich Änderungen am Leitzins stets im Kursverhalten des US-Dollars niederschlagen. Doch wie genau lässt sich der Zusammenhang zwischen diesen beiden Entitäten erklären? Die allgemein an den Märkten vorherrschende Annahme, der Dollar würde nach einer Leitzinsanhebung durch die US-Notenbank generell steigen, ist tatsächlich falsch.

Warum hebt und senkt die US-Notenbank überhaupt ihren Zins?
Bevor wir uns damit befassen, wie sich Zinssteigerungen auf den USD auswirken, sollten wir zunächst klären, warum der Leitzins überhaupt verändert wird:
Die US-Notenbank hat bereits vor geraumer Zeit festgestellt, dass Vollbeschäftigung und stabile Preise am ehesten mit einer Inflationsrate von 2% zu erreichen sind. In konjunkturschwachen Zeiten sinkt die Inflation, in konjunkturstarken Zeiten wiederum steigern höhere Löhne auch die Inflationsrate. Deshalb trägt eine Wachstumsrate von 2% zum gesunden Wachstum einer Wirtschaft bei. Während der letzten Rezession zwischen 2009 und 2013 hielt die FED den Leitzins niedrig, wodurch es für Unternehmen einfacher wurde zu expandieren: Es entstanden neue Arbeitsplätze und der Konsum wurde angetrieben. Auch die Attraktivität des US-Dollars wird durch diese Maßnahme geschwächt. Vor dem Hintergrund der expandierenden US-Wirtschaft in den vergangenen Jahren, nimmt bei der FED jetzt die Angst vor einer Inflationssteigerung über das 2%-Ziel zu. Um dieses Szenario zu vermeiden, reduziert die FED den Inflationsdruck nun durch ein schrittweises Anheben des Leitzinses.

Wie wirken sich Zinssteigerungen auf den USD aus?
Auch wenn es stimmt, dass Leitzinsanhebungen unter normalen Wirtschaftsbedingungen die Inflation niedrig halten und den Wert des US-Dollars steigern, hebt nicht jede Zinssteigerung automatisch auch den Dollarkurs an! Tatsächlich kann sich das Szenario auch ins Gegenteil wenden: In manchen Fällen notiert der USD direkt nach einer Zinssteigerung einen starken Wertverfall, von dem er sich dann sukzessive erholen muss. Wie ist das möglich?

Als Trader sollten Sie immer im Kopf behalten, dass Sie gegen die Märkte handeln und im Grunde zukünftige Kursrichtungen eines Assets prognostizieren. Halten Sie sich deshalb stets vor Augen, dass Sie nicht der einzige Investor sind, der sich die Vorzüge des Internets mit seinen topaktuellen Informationen zu Nutze macht. Liegt die Wahrscheinlichkeit einer Leitzinsanhebung bei 100%, wird der Dollar wahrscheinlich schon einige Zeit vor der offiziellen Bekanntgabe im Wert zulegen. Sobald der Stab der FED dann seine Entscheidung bekannt gibt, könnte der USD seinen Höchstpunkt schon erreicht haben. Darauf könnte ein Kursrückgang des USD/JPY folgen, da Trader weltweit ihre Profite kassieren möchten. Das bedeutet: Wenn die Märkte mit einem bestimmten Ergebnis rechnen, haben sie ziemlich wahrscheinlich schon auf die Neuigkeiten reagiert.

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Trader sollten die Prognosen der Analysten und das aktuelle Kursverhalten stets berücksichtigen und immer zwei Schritte weiter denken, bevor Sie sich an das Trading derart wichtiger Events heranwagen.

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Risikohinweise: Der Handel mit Forex/CFDs und anderen Derivaten ist hoch spekulativ und birgt ein hohes Maß an Gefahr. Allgemeine Risikohinweise